23. September 2019 - von auftakt

Straßenbau im Winter dank IBEK und Layher

Um die Straßenbauarbeiten an der Bietigheimer Mühlwiesenbrücke trotz winterlicher Temperaturen abschließen zu können, musste schnell ein beheizbarer Baustellenschutz errichtet werden. Hier erwies sich das neue Kederdach XL von Layher für die IBEK Gerüstbau GmbH von entscheidendem Vorteil: Die Alu-leichten Bauteile mit integrierten Kederprofilen garantierten eine schnelle Montage der zwei Wetterschutzkonstruktionen, die hohe Flexibilität zudem eine optimale Anpassung an den gekrümmten Straßenverlauf. Für mehr Effizienz auf Baustellen.

Straßenbausanierungen in Städten tragen meist zur Verärgerung der Autofahrer bei – vor allem, wenn es sich um Hauptverkehrsadern handelt. Dies musste auch die Stadt Bietigheim-Bissingen erfahren. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses ließ das Bauamt in den vergangenen Monaten die Mühlwiesenbrücke als Teil der vierspurigen B27 umfassend erneuern. Da die Brücke während der von Juli bis Oktober geplanten Arbeiten nur eingeschränkt nutzbar war, wurde sie – ohnehin stark befahren – zum Nadelöhr. Endgültig zur „Raserei“ brachte die Autofahrer aber eine Unterbrechung im Bauablauf, da der schlechte Zustand des Bauwerks zu unvorhergesehenen Maßnahmen wie Sandstrahlarbeiten führte. Abgesehen von den Zusatzkosten durch den Zeitverzug war es durch die anhaltend kalte und feuchte Witterung nun nicht mehr möglich, die Brücke abzudichten. Um sowohl die Kosten als auch den zum Teil lautstarken Unmut der Bevölkerung zu minimieren, war deshalb für den Abschluss der Sanierungsarbeiten ein effizienter Baustellenschutz dringend erforderlich.

Eingeteilt in zwei Bauabschnitte, hatten bei der Montage der temporären Einhausungen mit einer Länge von je rund 100 Metern zwei Maßgaben für das beauftrage Gerüstbauunternehmen IBEK aus Vaihingen/Enz oberste Priorität: schneller Auf-, Um- und Abbau innerhalb des engen Baufensters sowie optimale Anpassung an den gekrümmten Straßenverlauf. Im Hinblick auf den hohen Zeitdruck kam für IBEK-Geschäftsführer Edgar Knienieder und dessen Gerüstbaumeister Wolfram Schwab nur ein System in Frage, wie Schwab berichtet: das neue Kederdach XL von Layher. „Temporäre Dach- und Einhausungssysteme gibt es einige am Markt. Das Kederdach XL hat neben seiner ansprechenden Optik jedoch technisch entscheidende Vorteile. Im Gegensatz zu – teils auch neuen – Systemen, die auf schweren Stahlträgern basieren, verwendet Layher Gitterträger aus Aluminium. Das doppelt so leichte Bauteilgewicht trägt ebenso zu einer schnellen Montage bei wie die Verbindungstechnik per Einrastklaue und das integrierte Kederprofil im Obergurt. Auf diese Weise müssen unsere Gerüstbauer die Kederschiene nicht erst zeitaufwändig am Dachträger anschließen“, erklärt Schwab.

Unterstützt wurde die IBEK Gerüstbau GmbH vom Technischen Büro des führenden Systemgerüstherstellers: „Für alle Aussteifungsvarianten des Kederdaches XL liegt eine detaillierte Aufbau- und Verwendungsanleitung mit Material- und Tragfähigkeitslisten vor. Gemeinsam mit den Layher Anwendungstechnikern haben wir die Konstruktion auf Basis nachgewiesener Werte geplant und konnten ohne Verzögerungen durch einen Einzelnachweis schon am nächsten Tag das Material abholen und mit der Montage beginnen“, so der IBEK-Gerüstbaumeister. Als Stützkonstruktion montierten die Gerüstbauer zuerst ein Layher Blitz Gerüst, welches mittels weniger Grundbauteile, schraubenloser Steck-Technik und logischer Aufbaufolge ebenfalls Zeit- und Kostenersparnis während der Montage verspricht.

Anschließend erfolgte die Montage des Kederdaches XL als 12 Meter breites Pultdach, berichtet Schwab weiter. Dank des leichten Bauteilgewichts konnten die einzelnen Dachbinder von Hand am Boden vormontiert und per Gabelstapler eingehoben werden – zur Beschleunigung des Bauablaufs. Als fahrbare Variante sei aber auch die Montage per Giebelgerüst eine praktische und sichere Alternative. „Nicht nur beim Auf- und Abbau sind wir mit dem Kederdach XL überaus flexibel. Möglich sind auch Dachbreiten von bis zu 40 Metern sowie der Einsatz im Winter. Selbst hohe Schneelasten bis circa 100 Kilogramm pro Quadratmeter lassen sich bei mittleren Spannweiten problemlos abtragen.“ Flexibilität sei aber auch bei der Bauform gegeben: vom Satteldach bis zum polygonalen Tonnendach – oder angepasst an gekrümmte Straßenverläufe, wie auf der Mühlwiesenbrücke. „So können wir Bauunternehmen immer ideale Lösungen für witterungsunabhängige Bauarbeiten bieten – und das mit einer hochwertigen Optik.“

In nur vier Tagen errichteten sechs Mann mit dem Kederdach XL den ersten Teilabschnitt von 100 Meter Länge. Dabei wurden die Kederplanen pro Feld durchgängig über die Stützkonstruktion und die Dachbinder gezogen, was die Beheizbarkeit der Schutzkonstruktion erleichterte. Schließlich musste die Temperatur für das Aufbringen des Harzes bei mindestens fünf Grad Celsius liegen. Kaum war das Harz unter dem temporären Schutzdach ausgehärtet, realisierten die Gerüstbauer ebenso schnell den Umbau für den zweiten, dieses Mal 95 Meter langen Bauabschnitt. Geschützt vor Wind und Wetter konnte die Baufirma teilweise bis tief in die Nacht arbeiten. Mit Erfolg. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Damit sind nun nicht nur die baustellenbedingten – teilweise kilometerlangen – Staus zu Ende, sondern auch die im morgendlichen Berufsverkehr. Denn die Maßnahme beinhaltete auch die Verlängerung einer Abbiegespur.